ANTONIA #Klimagerechtigkeit #Fridaysforfuture

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>> NAME

Antonia

>> ALTER  

19

>> WO LEBST DU?    

München

 

>> WAS EMPFINDEST DU IN DER GESELLSCHAFT UND WELT ALS UNGERECHT?    

Je mehr Privilegien ein Mensch hat, desto mehr Macht hat er über die Menschen, die weniger Privilegien haben. Durch unseren Konsum und den Komfort, den wir im Globalen Norden beanspruchen, sind wir verantwortlich für unmenschliche Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzungen im Globalen Süden. Reiche Länder sind auch die mit dem größten CO2-Fußabdruck, sie haben also den größten Anteil an einem großen und globalen Problem, der Klimakrise. Diese Krise betrifft uns alle und dabei werden vor allem Menschen in ärmeren Ländern zuerst geschädigt. Nun haben diese Menschen jedoch weniger Mittel, um sich vor den Auswirkungen der verschiedenen negativen Einflüsse des Menschen auf das Klima- und Ökosystem der Erde zu schützen. Das macht die Ungerechtigkeit noch viel größer. Ungerecht ist sehr viel. Das waren nur Beispiele. Da ist auch noch die Tatsache, dass Frauen in unserer Gesellschaft immer noch weniger gelten als Männer, dass der Mensch, nur mit der Begründung ein größeres Hirn und mehr brutale Einfälle zu haben, andere Lebewesen einsperrt, quält und verstümmelt, dass Liebe oftmals noch nicht einfach als solche stehengelassen wird, unabhängig davon, wer wen liebt, dass Bildung, und damit die Chancen auf ein gutes Leben, vom Geldbeutel der Eltern abhängig ist… Die Liste geht noch ein gutes Stück weiter.

>> WOFÜR ENGAGIERST DU DICH? WIE UND WO TUST DU DAS?  

Aktuell ist die Klimakrise für mich das dringendste Problem. Wenn wir diese nicht bewältigen, haben wir sämtliche andere Probleme auch nicht mehr, weil unsere Gesellschaft ohne intakte Umwelt dann in der Form nicht mehr existieren wird. Deswegen engagiere ich mich vor allem als Klimaaktivistin, gerade besonders bei Fridays for Future. Ich war von Anfang an dabei, als die erste Demonstration in München startete und bin inzwischen Delegierte für die Gruppe in München und seit über einem halben Jahr jede Woche an der Organisation der Klimastreiks beteiligt.

>> WAS MOTIVIERT DICH FÜR DEIN ENGAGEMENT?    

Es gibt zwei Faktoren: Das eine sind die „negativen Verstärker“. Das sind die Nachrichten zum Fortschreiten der Klimakrise, die ich leider fast jeden Tag in den Nachrichten lese oder höre. Außerdem sind es die Phänomene in der Natur, die ich selbst wahrnehme und die meine Besorgnis erregen:  Der Hitzesommer 2018 etwa oder plötzliche, starke Gewitter mit enormen Hagelschäden oder der Schnee an Ostern. 
Aber dann sind da eben auch die „positiven Verstärker“. Diese großartigen, energetischen Freitagsdemos, die vielen wundervollen Menschen, die ich immer wieder kennenlerne und alles, was ich durch meine Arbeit für die Klimagerechtigkeits-Bewegung lernen darf. Es macht große Freude zu sehen, wie unser Engagement den gesellschaftlichen Diskurs verändert und Menschen zu neuen Gedanken anregt. 

>> WAS WAR IN DEINEM ENGAGEMENT EIN BESONDERS SCHÖNES EREIGNIS?    

Es gibt immer wieder so viele schöne Dinge, aber ein ganz besonderer Moment war bestimmt der, als ich die erste von mir angemeldete Demonstration im Januar eröffnen durfte. Es war Winter und schneite, und es war der zweite Friday for Future in München überhaupt, der erste lag gerade mal vier Wochen zurück. Ich war total aufgeregt, als ich das Mikro in die Hand nahm, um die Menschen zu begrüßen und die Regeln zu verkünden. Ich hatte 100 Menschen angemeldet und mit weniger gerechnet, aber vor mir standen so viele, das konnten unmöglich nur 100 Leute sein! Und es herrschte eine unglaublich starke, positive Energie. Wir waren alle dort zusammengekommen, um eine riesige Veränderung in Gang zu bringen und in diesem Moment schien mir das absolut schaffbar und möglich. Später erfuhr ich dann übrigens, dass 1800 Menschen auf dem Streik waren.  

>> WAS WILLST DU DEINEN MITMENSCHEN SAGEN?

„Es ist nicht deine Schuld das die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.“
Dieses Zitat von den Ärzten drückt eigentlich ganz gut aus, was ich anderen Menschen gerne vermitteln würde. Wir leben in einer unglaublich spannenden Zeit. Keine*r von uns ist an der Klimakrise und all den anderen Problemen allein schuldig, denn wir wurden alle in diese Systeme hineingeboren. Trotzdem ist jede*r von uns ein Teil dieser Probleme und wir alle haben die Macht in unserem Wirkungskreis etwas dazu beizutragen, diese Probleme zu lösen. Und gerade haben wir die Wahl nichts zu tun und sehenden Auges in die größte Katastrophe, die die Menschheit je erfahren hat, zu laufen. Oder wir verändern uns, unser Tun und unser Handeln, damit es eben auch noch ein Morgen für uns, unsere Kinder und Kindeskinder gibt. Die Verantwortung abzugeben und darauf zu pochen, dass der, der angefangen hat damit aufhören soll, bringt hier nichts, weil wir alle, wie schon gesagt, Teil des Problems und damit auch in der Verantwortung sind. Das heißt aber auch, dass wir in der Lage sind, das zu ändern und das Problem der Klimakrise und ihrer Ursachen zu beseitigen, und dies ist, so finde ich, eine sehr gute Nachricht.